Forschung
Das erkenntnisleitende Interesse der Forschungsprojekte, die wir durchführen, bezieht sich auf drei Felder, die sich unmittelbar aus der praktischen Arbeit ergeben. Erstens: wie können therapeutische und psychosoziale Beratungsansätze auf die besondere Situation unserer Klienten adaptiert werden? Zweitens: wie wirken sich die veränderten Lebenswelten unserer Klienten und die Folgen dieser Veränderung auf ihre psychosoziale Situation aus? Drittens: wie kann sich die soziale Infrastruktur (z.B. die Jugendhilfe) und die gesellschaftlichen Sozialisationsinstanzen (z.B. die Schule) auf die durch Zuwanderung veränderte demographische Situation der Gesellschaft einstellen (Interkulturelle Öffnung).
In bikulturellen Partnerschaften werden die Unterschiede erst dann zu einer besonderen Herausforderung, wenn ein Partner aus einer eher traditionellen Gesellschaft kommt, der andere aber in einer modernen aufgewachsen ist. Der Eingewanderte, also gesellschaftlich Fremde in einer Partnerschaft, hat wegen der Fremdheit der äußeren Lebensumstände größere Schwierigkeiten zu meistern als der Andere, der aber immerhin das gleiche Maß an Anpassung gegenüber dem Partner zu bewältigen hat, nämlich die unterschiedlichen Referenzsysteme einer modernen und einer eher traditionellen Gesellschaft im Alltag einer Partnerschaft in Einklang zu bringen.
In den Forschungsprojekten, die wir auf diesem Feld durchführen, geht es darum, einerseits zu verstehen, wie diese Herausforderungen konkret zu fassen und zu beschreiben sind, und zweitens, ob und wie die gängigen therapeutischen und beratungsbezogenen Ansätze in der Arbeit mit unseren Klienten eingesetzt werden können oder adaptiert werden müssen.
2009 – 2012
Standards interkultureller Beratungskompetenz
Aus der Arbeit an dem Projekt ist eine Publikation entstanden:
Lima Curvello, Tatiana. Merbach, Martin. (2012). Psychologische Beratung bikultureller Paare und Familien – Anforderungen, Kompetenzen, Methoden. Verband binationaler Familien und Partnerschaften. (Hrsg.). Frankfurt a. Main: Brandes & Apsel.
2006 – 2008
Interkulturelle Beratungskompetenz in der psychosozialen Beratung von bikulturellen Familien.
Aus der Arbeit an dem Projekt ist eine Publikation entstanden:
Die Balance finden. Psychologische Beratung mit bikulturellen Paaren und Familien. Verband binationaler Familien und Partnerschaften iaf e.V. (Hrsg.). Frankfurt a. M.
Die permanente Veränderung der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen verändert auch die Lebenswelt unserer Klienten. Dies zur Kenntnis zu nehmen und zu verstehen ist für eine gute und kompetente Beratungsarbeit unerlässlich. Um die Relevanz gesellschaftlicher Veränderungen für die Lebenswelt unserer Klienten zu erfassen, führen wir auch zielgerichtete Forschungsprojekte durch. Unsere Forschung ist auf solche Aspekte der Lebenswelt unserer Klienten ausgerichtet, soweit diese für die Beratung und Therapie von Bedeutung sind.
2011- 2014
Paarbeziehungen. Bikulturalität. Globalisierung.
Gemeinsam mit der Evangelischen Fachhochschule Berlin.
Aus der Arbeit an dem Projekt ist eine Publikation entstanden:
„Paarbeziehungen. Bikulturalität. Globalisierung“. In: Wießmeier, Brigitte et al. (2014). Münster Lit Verlag.
2012 – 2015
Netzwerke brasilianischer Frauen in Berlin.
Aus der Arbeit an dem Projekt ist ein Wissenschaftsposter entstanden, das am 15 September 2014 auf der Fachtagung des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge vorgestellt wurde.
Thema der Fachtagung „Nach Deutschland der Liebe wegen – Erkenntnisse, Erklärungsansätze und Praxiserfahrungen zum Thema Heiratsmigration“.
Die die auf diesem Feld durchgeführten Forschungsprojekte wurden als Modellprojekte konzipiert und durchgeführt. Sie hatten das Ziel, die soziale Infrastruktur für unsere Zielgruppe durch interkulturelle Öffnung zu verbessern. Dabei fokussierten wir die Anpassung der sozialen Infrastruktur an die interkulturelle Zusammensetzung ihrer Klienten, d.h. wie sich die soziale Infrastruktur ( z.B. die Jugendhilfe) und die gesellschaftlichen Sozialisationsinstanzen ( z.B. die Schule) auf die durch Zuwanderung veränderte demographische Situation der Gesellschaft einstellen.
2009 – 2012
„Jugendkultur, Religion, Demokratie: Politische Bildung mit Jugendlichen in der Einwanderungsgesellschaft“.
Das Projekt wurde im Auftrag der Bundeszentrale für Politische Bildung in Schulen in Berlin, Essen und Stuttgart durchgeführt.
2008 – 2010
Weiterbildungsprojekt „Interkulturelle/r Trainer/in für die Interkulturelle Öffnung des Caritasverbands der Diözese Rottenburg-Stuttgart“ .
Das Projekt wurde im Auftrag des Caritasverbands der Diözese Rottenburg-Stuttgart durchgeführt
2003 – 2005
„Kooperation Polizei und Moscheevereine. Interkulturelle Öffnung Polizei und Moscheevereine mit der Polizei in Essen, Stuttgart und Berlin“.
Das Projekt wurde im Auftrag der Bundeszentrale für Politische Bildung durchgeführt.
2000 – 2003
„Transfer interkultureller Kompetenz (www.tik-iaf-berlin.de) Weiterbildung und Organisationsentwicklung zur interkulturellen Öffnung sozialer Dienste“.
Das Projekt wurde als bundesweites Projekt durchgeführt.
Psychologische Beratung bikultureller Paare und Familien Anforderungen. Kompetenzen. Methoden |
Der Einfluss sozialer Netzwerke auf bikulturelle Paare Soziale Netzwerke brasilianischer Frauen |
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Polizei und Moscheevereine Ein Leitfaden zur Förderung der Zusammenarbeit |
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Download (.pdf / 2mb) » |
Interkultuerelles Wissen und Handeln Neue Ansätze zur Öffnung sozialer Dienste |